Aktionswoche der Buffalo Field Campaign 11.-17- Februar
WEST YELLOWSTONE, MONTANA: Die in Montana ansässige Wildbison-Aktivitätsgruppe, Buffalo Field Campaign, wird vom 11. bis 17. Februar 2019 eine Aktionswoche abhalten
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
und in die südwestlichen Städte Montanas reisen, um eine Reihe von Kundgebungen, Versammlungen und Vorträgen durchzuführen, um die Notwendigkeit der Verteidigung der letzten kontinuierlich wilden Büffelpopulationen Amerikas, der Yellowstone Herden, hervorzuheben. Die wilden Büffel von Yellowstone gibt es in der Landschaft seit prähistorischer Zeit, aber sie werden von Staats- und Bundesbehörden immer noch mit extremer und gewalttätiger Intoleranz konfrontiert, wenn sie in ihren Heimatort Montana ziehen. Unter dem Interagency Bison Management Plan (IBMP), einer sehr umstrittenen gemeinsamen Regierungsvereinbarung, sind wilde, wandernde Büffel von ausgedehnter Jagd, Schlachtung, Quarantäne (Domestikation), Belästigung und wissenschaftlichen Experimenten bedroht. Büffel werden von vielen einheimischen Kulturen heilig gehalten, sind eine Schlüsselart und das nationale Säugetier des Landes.
Die Vieh-Lobby von Montana treibt die Misswirtschaft der sanften Riesen voran, weil sie befürchten, dass wilde Büffel ihre stark subventionierte Industrie bedrohen. Seit Mitte der 90er Jahre hat das Montana Department of Livestock die Autorität über wilde Büffel nach einem staatlichen Gesetz, MCA 81-2-120, das auch der Katalysator für das IBMP ist. Die Montana-Gesetzgebung, die von Viehinteressen dominiert wird, ist in diesem Jahr in der Sitzung und die Gesetzgeber waren damit beschäftigt, Anti-Bison-Gesetzgebung auszuarbeiten, um vernünftige Bemühungen zur Wiederherstellung von Wildwisens zu vereiteln.
"Wir halten diese Veranstaltungen ab, um den Entscheidungsträgern in Montana und den Beamten des Yellowstone Nationalparks zu zeigen, dass Montanans und Menschen auf der ganzen Welt die brutale Behandlung des wilden Büffels satt haben", sagte BFC-Mitbegründer Mike Mease. "Büffel sind unsere nationalen Säugetiere, eine Schlüsselart, die für die Gesundheit von Grünland- und Präriegemeinschaften entscheidend ist, und sie sind ihren einheimischen menschlichen Verwandten zutiefst heilig."
Mittwoch, 13. Februar
Gardiner, Montana. Jährlicher Memorial Walk für
Rosalie Little Thunder. Die Fürsprecher von Bison werden sich im Gallatin
National Forest Office treffen, wo wir zu einer ganz besonderen Veranstaltung,
dem jährlichen Rosalie Little Thunder Memorial Walk, einladen werden. Dies ist
der zweite Spaziergang zu Ehren unserer Mitbegründerin und Heldin, der älteren
Lakota Rosalie Little Thunder. Die Fürsprecher werden Banner und Schilder
sammeln, Essen teilen und durch die Stadt Gardiner und in den Yellowstone
Nationalpark fahren, an der Büffelfalle "Stephens Creek" vorbeigehen und den
Spaziergang an der Nordgrenze am Wegkopf des Beattie Gulch beenden. Nach dem
Spaziergang werden wir eine warme Mahlzeit einnehmen und eine spezielle
Nachtwache bei Kerzenlicht halten, um Rosalie und alle Büffel zu ehren, die ihr
Leben an den umstrittenen Interagency Bison Management Plan verloren haben.
(...)
Donnerstag, 14. Februar
Bozeman, Montana. Buffalo-Anhänger werden von
11.00 bis 16.00 Uhr in der Stadtbibliothek von Bozeman für Essen, Informationen
und eine coolen Rallye auflaufen! Unser berühmter Büffel-Ballon wird den Weg
markieren, und wir werden auf die Straße gehen, um auf den letzten wilden Büffel
des Landes und die dringende Notwendigkeit des Schutzes dieser sanften Riesen
hinzuweisen. Die Teilnehmer werden ermutigt, Trommeln, Flöten, Banner und
Freunde mitzubringen!
Freitag, 15. Februar
Helena, Montana. Begleiten Sie uns auf den vorderen
Stufen des Kapitols von Montana, um die Aufmerksamkeit auf die Gesetzgebung von
Montana zu lenken. Wir werden uns anderen Organisationen und Muttersprachlern
anschließen. Die Veranstaltung findet von 12.00 - 15.00 Uhr statt. Das
Mittagessen wird bereitgestellt.
Samstag, 16. Februar
West Yellowstone, Montana. Treffen Sie sich in der
BFC-Zentrale und schließen Sie sich uns an, während wir auf die Straßen von West
Yellowstone fahren und die Nachricht verbreiten, die Herden zu retten!
Sonntag, 17. Februar
BFC-Hauptsitz. Ein Tag, an dem Sie nach einer
erfolgreichen Woche auf dem Feld sind, werden wir Geschichten austauschen und
Essen genießen! So werden wir uns zurückziehen und unsere Familienmitglieder
ehren, die sich die Zeit genommen haben, zur Verteidigung des letzten wilden
Büffels zu kämpfen.
Die Buffalo Field Campaign veranstaltet seit vielen Jahren ihre Aktionswoche, und jedes Jahr nimmt das positive Feedback und die Darstellung der Unterstützung zu.
"Die Mehrheit der Montaner, Indianerstämme und Amerikaner im ganzen Land wollen, dass wilde Büffel geschützt und gedeihen", sagte Stephany Seay, Koordinatorin der BFC-Medien. "Wir fordern den Yellowstone Nationalpark auf, die Büffelfalle zu schliessen, und die Entscheidungsträger von Montana dazu auf, den wilden Büffel wild zu halten, den MCA 81-2-120 aufzuheben und den wilden Büffel wie den wilden Hirsch in Montana zu respektieren."
(Übersetzung der offiziellen Ankündigung der BFC)
Trump und der Staatsstreich der Konzerne - arte Doku
auf Arte, bis 20.2. verfügbar, 89 min
Trump und der Staatsstreich der Konzerne
"Laut Definition herrscht in einer Demokratie das Volk. Doch was passiert, wenn Politiker sich nicht dem Volkswillen, sondern viel eher dem Finanzdiktat von Lobbyisten unterwerfen, die mit Milliarden die Gesetzgebung zu ihren Gunsten beeinflussen? Ein Trend, der sich weltweit abzeichnet, nimmt insbesondere in den USA seit den 1970er Jahren groteske Ausmaße an..."
Eine Dokumentation über Amerika zu der Idee des Essayisten John Ralston Saul über den "Staatsstreich in Zeitlupe" der Konzerne.
2 Minuten im Yellowstone NP VIDEO
Bisons kennen keine Park-Grenzen
Viele Grüsse aus dem Abenteuer-Freiwilligen-Urlaub beim BFC in Montana. Das Hauptquartier des BFC ist mit 2000 Metern recht hoch gelegen, die Luft ist dünner und es dauert einige Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Wir erlebten Minustemperaturen bis weit unter minus 20 Grad. Derzeit ist es
um den Gefrierpunkt, zu warm für diese Jahreszeit. Schnee ist für die nächsten
Tage angesagt und eine Kältewelle für nächste Woche. Finden die Bisons genügend
Futter im Yellowstone-Nationalpark, so haben sie wenig Grund die schützenden
Grenzen des Parks zu verlassen. Wird es hingegen kälter und erschwert Schnee die
Futtersuche, wandern sie gerne flussabwärts den Yellowstone-Fluss im Norden und
den Madison River im Westeingang. Die Jäger dürfen die Bisons erst jagen, wenn
diese den Park verlassen haben, und auch ausserhalb gibt es Einschränkungen. So
tummeln sich beispielsweise mehrere Jäger auf einen kleinen Flecken Land und
müssen aufpassen, dass sie nicht selber eine Kugel einfangen.
Für die
Bisonjagd benötigen die Jäger eine Lizenz, einen "tag". Für 72 Lizenzen bewarben
sich 2015 10424 Jäger, die Chance für eine Lizenz lag bei 1:144, 29 Bisons
wurden erlegt in West Yellowstone und in Gardiner. (Quelle: Montana Fish, Wildlife and Parks)
Die Buffalo Field Campaign, kurz BFC, geht an beiden Orten auf Patrouille
und sammelt Informationen über die Aufenthaltsorte der Bisons, über andere
Wildtiere und über Ereignisse, die auf einen Jagdausflug hindeuten. Jäger
benötigen eine der ca. 85 Lizenzen zum Abschuss, sie werden ausgelost, da ein
grosses Interesse besteht und kosten darüber hinaus einen grossen Batzen Geld.
Einige Indianerstämme haben Rechte an der Bisonjagd, die ihnen vor einigen
Jahren eingeräumt wurden. Damit sind sie aber auch in das Bison-Mangement des
Parks und der Nutztierbehörde DOL eingebunden.
Der Bison als grösstes
Landsäugetier Amerikas wurde 2016 von Präsident Obama neben dem
Weisskopf-Seeadler zum Nationaltier erklärt. Damit ist aber kein besonderer
Schutz der Art verbunden. Während vor Jahrhunderten noch geschätzte 30 Millionen
Exemplare über den nordamerikanischen Kontinent wanderten und der Bison allein
von der Menge her die grösste Biomasse einer einzelnen Art auf der ganzen
Weltdarstellte, kam es Ende des 19. Jahrhunderts durch Bejagung zu einer
drastischen Verkleinerung bis hin zur fast völligen Auslöschung der Art. Im
Yellowstone-Park leben seit Urzeiten bis heute kontinuierlich Bisons und derzeit
befindet sich dort auch die grösste freilebende Herde, die zudem genetisch rein
ist.
Derzeit sind etwa 4600 Bisons im Park auf zwei grosse Herden verteilt.
Die Betreuung der Population ist Streitpunkt verschiedener Interessensgruppen.
Die Parkverwaltung sucht den Erhalt der Herden, ist aber dann auf Abgleich mit
dem Staat Montana angewiesen, sobald die Bisons den Park verlassen. Rinderfarmer
und die Viehzuchtindustrie fürchten um ihre Weidegründe. Dazu verdächtigen sie
die Bisons Brucellose auf Rinder zu übertragen. Brucellose ist eine aus Europa
eingeführte Krankheit die auf Bisons übertragen wurden, als einige von ihnen mit
Kühen zusammen im Stall gehalten wurden. Brucellose führt zu Fehlgeburten. Die
infizierten Bisons überstehen die Krankheit in der Regel und sind danach immun.
Die Antikörper sind danach noch nachweisbar. Deshalb ist eine Bestimmung der
Infektion nicht sicher möglich, eine positive Reaktion kann auch auf eine
durchgemachte Infektion hinweisen. Eine Übertragung der Krankheit von Bison auf
Rind ist überdies noch nie nachgewiesen worden.
Das Problem der Viehzucht in
den Weiten Montanas und anderer Staaten im Mittleren Westen liegt in den
unergiebigen Weideflächen, in niedrigen Niederschlagsmengen und der daraus
resultieren erheblich grösseren benötigten Weidefläche und damit notwendigen
Einzäunung pro Rind. Die sehr extensive Viehzucht ist überaus ineffektiv und
beeinträchtigt durch den grossen Flächenverbrauch das Wildleben. Etwa 80-mal
mehr Fläche benötigt ein Rind in der Prärielandschaft im Vergleich zu
regenreichen Regionen der USA. Viehzüchter beharren jedoch auf ihre unproduktive
und subventionierte Viehwirtschaft. Das romantisierte Bild der edlen Cowboys,
die riesige Rinderherden umhertreiben spielt ihnen zu. Dabei waren diese Cowboys
einfache Farmhelfer, oft unzuverlässig, und erst Film und Fernsehen haben den
Mythos aufgebaut, der sich bis heute hält.
Die BFC versucht dem Bison seinen
Lebensraum zurückzugeben, der seiner migratorischen Lebensweise angepasst ist.
Der Bison soll ebenso wie die zahlreichen Hirsche ein Wanderungsrecht
erhalten.
Hierzu gibt es einen aktuellen Film "Our National Mammal" von Thia Martin, Justine
Sanchez, Joseph East und der BFC.
Hier unter diesem Link finden Sie erstmals
den Film in voller Länge, 13 Minuten.
https://vimeo.com/235101428
Das Passwort ist:
wildnfree
Wer den Film unterstützen möchte, bei Vimeo Mitglied ist und die
Mühe und Kosten nicht scheut eine Kollektion zu kaufen (kostet 10,50€ für 1
Woche Streaming für insgesamt 104 Filme) kann ab Sonntag, den 3.
Februar ab 12 Uhr, beim Berliner Lift-Off Filmfestival für den Film abstimmen:
http://Vimeo.com/ondemand/berlinliftoff2019
LINKS:
Buffalo Field Campaign, "BFC"
Deutsche Welle berichtet
über: Amerikanische Prärie-Indianer bringen Büffel
zurück
West Yellowstone
Grüsse aus Montana nahe dem Yellowstone Nationalpark. Zu Gast bei der Buffalo Field Campaign. Die BFC beobachtet die letze freilebende Bisonherde.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Das Problem in aller kürze: Die Bisons laufen im Winter aus dem Reservat heraus, um zu grasen. Das gefällt den Farmern am Yellowstone-Park nicht und eine Behörde (DOL) übernimmt die Aufgabe, die Büffel zurückzutreiben oder zu schlachten. Bisher aber ist es ein milder Winter! Die Bisons finden noch genug Futter im Nationalpark und "laufen nicht weg".
Wolf und Coyote
Wölfe und Coyoten laufen im Yellowstonepark herum.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Mit etwas Glück und einem guten Fernrohr lassen sie sich beobachten. Dieser hier war einer von etwa 7 Wölfen, die um eine Herde von Bisons herumstreiften. Normalerweise sind nur geschwächte und junge Bisons geeignete Beutetiere der Wölfe.
und hier ein Coyote. Coyoten sind etwas kleiner und haben eine hellere Färbung.
Bison
Bisons oder Buffalos im Yellowstone Nationalpark schaufeln mit ihren Schnauzen den Schnee weg, um an das darunter liegende Gras zu gelangen.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Wird die Schneedecke dichter laufen sie auch aus dem Park heraus um an andere Weideflächen zu gelangen. Dort sind sie aber dem Zugriff von Jägern und dem Department of Livestock (DOL) ausgesetzt.
Wir sind nicht alle ...
es fehlen die Gefangenen: In der Stephens Creek Buffalo Trap am Nordeingang des Yellowstone Nationalparks
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
werden ca. 80 Bisons in Quarantäne gehalten. Vorgeblich soll dadurch die Brucellose, eine Krankheit, die aus Europa eingeschleppt wurde und bei Kühen Fehlgeburten auslöst und auch Menschen betreffen kann, ausgemerzt werden. Durch die jahrelange Weidehaltung der Bisons verlieren diese jedoch zunehmend ihren Migrationsinstinkt und werden somit schrittweise domestiziert. Das Bild zeigt einige der gefangen gehaltenen Bisons.
Mule Deer
Im Yellowstone Nationalpark schneit es. Nicht ganz so einfach für die Tiere Futter zu finden.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Dieser Maultierhirsch, oder Mule Deer, grast auf einer Anhöhe in der Nähe der heissen Quellen.
Boiling River
Am Nordeingang des Yellostone Nationalparks befinden sich heisse Quellen.
[In der Blog-Übersicht wird hier ein Weiterlesen-Link angezeigt]
Man kann dort entspannt baden. Das ist sehr beliebt, aber die Popularität
gefährdet und verändert auch diese Landschaft. Aufgenommen am 23.1.2019.
Unter dem Hashtag #ynpboiling1 und #ynpboiling2 finden sich bei Twitter und Instagram
verschiedene Aufnahmen die die Veränderung dokumentieren, jeweils vom selben
Standpunkt aus aufgenommen.